Rund um den Neusiedler See stehen die Tage um den 11. November ganz im Zeichen des jungen Weines. Am Festtag des Hl. Martin, dem Landespatron des Burgenlandes, wird beim „Martiniloben“ der Heurige zum Verkosten freigegeben. Weinbauern aus zahlreichen Weinbaugemeinden öffnen ihre Keller und laden zu Weinsegnung, Verkostung und kulinarischen Schmankerln. Begleitet wird das Martiniloben von Kunstausstellungen in Presshäusern und Kellern sowie Führungen und Exkursionen.
Das heute am Neusiedler See als Fest der Sinne von Gästen und Einheimischen gefeiert wird, wurde schon in früheren Zeiten von den Winzern zelebriert. Denn bis zum 11. November etwa dauerte die Reifezeit des jungen Weißweines, der früher in Holzfässern gelagert wurde. Erst dann gingen die Bauern in die Keller, um den jungen Rebensaft zu prüfen und seine Qualität festzustellen.
Das Martiniganls zählt seit jeher zu den kulinarischen Besonderheiten und gehört zum Martiniloben wie die Kastanien zum Südtiroler „Törggelen“. Die regionale Gastronomieszene lässt sich neben der althergebrachten Zubereitung mit Rotkraut und Knödel immer wieder neue Raffinessen einfallen. Zum Teil steht das Martinigansl bereits ab Mitte Oktober auf den Speisekarten und rundet das Schlemmerangebot des Pannonischen Herbstes ab.
Zum zweiten Mal präsentiert das Burgenland im heurigen Herbst das Genussfestival „Gans Burgenland“, bei dem von Anfang September bis weit in den Dezember hinein an die 30 attraktive Veranstaltungen rund um das gefiederte pannonische Wahrzeichen stattfinden. Das Spektrum reicht vom Federnschleiß-Workshop über Martini-Veranstaltungen bis zu köstlichen Gansl-Galamenüs.
Bis in die 1960er-Jahre waren Gänse fixer Bestandteil des pannonischen Ortsbilds, und das knusprige, frisch gebratene „Gansl“ war Highlight auf fast jedem Festtagstisch. Dann geriet die Gans beinahe in Vergessenheit. 2002 schloss sich eine Gruppe engagierter Landwirte zusammen, gründete den Verein „Südburgenländische Weidegans“ und sorgte in kurzer Zeit für ein Revival dieses traditionellen Haustiers.
Derzeit schnattern wieder an die 6.000 Gänse im Burgenland, fressen saftiges Weidegras und verwöhnen immer mehr Feinschmecker mit ihrem saftigen, feinfaserigen Fleisch. Für die burgenländische Gastronomie und Hotellerie, für Kulturinstitutionen und Produzenten regionaler Spezialitäten Grund genug, dem lieben Federvieh ein eigenes Festival zu widmen. So gibt heuer von Anfang September bis Mitte Dezember ein genussvoller Veranstaltungsreigen der pannonischen Gänsetradition zum zweiten Mal kräftige Impulse.
Unter den rund 30 kreativ-kulinarischen Events ist für jede Altersgruppe und für jeden Geschmack etwas dabei: Beispielsweise geht am 11. Oktober beim „Stadtwirt“ in Oberwart die „Weidegänsegala 2013“ mit einem Gala-Dinner über die Bühne. Im Schloss Halbturn, einst kaiserliche Jagd- und Sommerresidenz, kommt ein Monat lang „Des Kaisers Gänsebraten“ auf die Tafel. Das Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf lädt zu einem Federnschleiß-Workshop ein, und auch im Gut Purbach ist „Ganslrupf’n“ angesagt – danach steigt ein ausgelassener Gansltanz.
Der „Markt der Erde’’ in Parndorf lädt zum „Slow Gansl Lunch“, während der Schwabenhof in Hagensdorf eine Begegnung zwischen Gans und dem legendären „Zickentaler Moorochsen“ herbeiführt. “Mundart meets Gänsebraten” lautet das Motto in Oggau, wo bei einem mehrgängigen Menü Unterhaltsames von einem einheimischen Mundartdichter zu Gehör gebracht wird. Darüber hinaus gibt es während des Gans Burgenland-Festivals jede Menge kulinarische und kulturelle Angebote sowie attraktive Genusspackages.
Einen Höhepunkt erreicht das Festival rund um den 11. November, dem Martinitag. Zu diesem Feiertag des Landespatrons kommt traditionellerweise ein Gansl auf den Tisch. An diesem Tag wird auch der Wein der letzten Lese getauft und damit zum „Heurigen“ – ein Anlass für Weinfeste in allen Regionen des Burgenlandes, besonders aber in den Weinorten rund um den Neusiedler See.
Hier wartet das „Martiniloben“ mit offenen Kellertüren, spannenden Events und selbstverständlich mit kulinarischen Highlights rund um die Gans auf. Die „Martinicard“ sorgt für noch komfortableren Genuss und das Martinibus-Shuttleservice für sichere Heimkehr. Infos bzw. Buchungsdetails zu den einzelnen Gans Burgenland-Veranstaltungen findet man auf www.burgenland-schmeckt.at