Im Norden des Burgenlandes wird vom Neusiedlersee, einem unvergleichlichen Steppensee, geprägt und offeriert die gesamte Weinvielfalt des Burgenlandes. Auf den beiden Seiten des Neusiedlersees befinden sich ein Großteil der burgenländischen Rebfläche.
Das östliche Ufer des Neusiedlersees
An den sanften Hängen der Parndorfer Platte wird überwiegend gehaltvoller Weißwein und vollmundiger Rotwein gekeltert. Der Blaue Zweigelt dominiert und besonders Cuvées mit komplexem Charakter kennzeichnen die grandiosen Rotweine, die auf steinigen Sand-Lehmböden gedeihen.
Die Rebsorten Blaufränkisch, St. Laurent, Pinot Noir und Merlot runden das Rotweinprogramm ab. Von Neusiedl über Gols, Mönchhof, Halbturn nach Frauenkirchen findet man eine einzigartige Vielfalt an Spitzenweinen im Bereich Weiß- und Rotwein. Engagierte junge Winzer und beeindruckende Kellerarchitektur unterstreichen den hohen Qualitätsanspruch. Großes Potenzial schlummert in Andau, wo ein saftig-reifer Zweigeltstil vinifiziert wird.
Sowohl Weißweine als auch Rotweine bieten eine einladende Fruchttiefe. Im Seewinkel, dem Dreieck Podersdorf-Illmitz-Apetlon begünstigen das Mikroklima und die sandigen Böden die Süßweinproduktion. Die Nähe des Neusiedlersees und die Vielzahl der Lacken (Zickseen) erlauben eine kontinuierliche Produktion von Prädikatsweinen. Die Mehrheit der Weingärten liegt im Herzen des Nationalparks Neusiedlersee. Dieses unvergleichliche Weltkulturerbe verbindet Genuss, Harmonie und Lebensgefühl in idealer Weise.
Seit März 2012 steht die neue Neusiedlersee DAC für die vom Klima und Boden geprägten fruchtigen und harmonischen Rotweine der Sorte Zweigelt, die es auch mit der Zusatzbezeichnung Reserve als reinsortiger Zweigelt oder Zweigelt-dominierte Cuvée gibt.
Das westliche Ufer des Neusiedlersees
In diesem Gebiet begegnet man der langen Weinbautradition auf Schritt und Tritt. Mineralische Weißweine entlang des Leithagebirges werden aus den Sorten Pinot Blanc, Chardonnay, Grüner Veltliner und Welschriesling gekeltert. Diese weißen Juwelen findet man in Purbach, Donnerskirchen, St. Margarethen, Rust, Schützen, Eisenstadt, Kleinhöflein, St. Georgen und Großhöflein.
Rotweingärten in den Toplagen sind meist mit Blaufränkisch bestockt und ergeben ein sensationelles Fruchtspiel. Die Region um Pöttelsdorf (Rosalia) konzentriert sich überwiegend auf Rotweine aus der Rebsorte Blaufränkisch. Rust nimmt zweifellos eine Sonderstellung ein. Dieses Barockjuwel ist zum einen Sitz der Weinakademie Österreich und zum anderen wird der „Ruster Ausbruch“ gepflegt.
Auch die Winzer entlang des Leithagebirges und westlich des Neusiedlersees haben sich auf einen regionstypischen Weinstil geeinigt. Leithaberg DAC basiert weitgehend auf der geologischen Einheit des Leithagebirges: Muschelkalk, Schiefer und ein höherer Lehmanteil am Fuß der Hänge prägen den Geschmack der dort entstehenden Weine. Diese sind mehr auf der elegant-sehnigen weniger auf der powervollen Seite angesiedelt und bestechen durch Feingliedrigkeit, Mineralität und saftige Frucht. Erstmalig gibt es in einem Gebiet sowohl einen regionstypischen Weißwein als auch einen regionstypischen Rotwein – beide Weine sind langlebig und geprägt von Kalk und Schiefer.